Russische Kinder freuen sich über Hilfe aus dem Rems-Murr-Kreis

Gemeinsam mit dem Verein Kinder- und Jugendhilfe aus Backnang, haben Astrid und Rüdiger Szelest im vergangenen Jahr Spenden für eine kleine Dorfschule in der südwestlichen Taiga gesammelt. Das Welzheimer Ehepaar verbringt rund 6 Wochen im Jahr, Sommer wie Winter, in der russischen Wildnis und unterstützt dort die Biologische Station „Chisty Less“, in der Wölfe und Bären groß gezogen werden.

Sie haben engen Kontakt zu den Menschen in den Dörfern, die rund 60 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt liegen. Nur erreichbar über sandige Pisten mit vielen Schlaglöchern, wochenlange Stromausfälle sind auf dem Land keine Seltenheit und das Wasser wird in vielen Familien noch im Dorfbrunnen geschöpft. Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder in eine Schule in der Stadt. Viele arme Familien sind auf ihre kleine Dorfschule in Nagovje angewiesen. Rund 1000 Euro sind bei der Sammelaktion zusammen gekommen und im Februar der Schule übergeben worden. Unterrichtsmaterialien und ein Projektor wurden angeschafft. Für alle unvergesslich bleibt besonders ein Tagesausflug zum Wolgaursprung, der durch die Spenden ermöglicht wurde. Die meisten Kinder haben ihren Heimatort noch nie verlassen und waren aufgeregt, als sie frühmorgens mit dem Bus aufbrachen. Stolz haben sie die Quelle des längsten und wasserreichsten Flusses Europas besichtigt. Die Wolga ist mit 3530 Kilometer Länge auch einer der längsten Flüsse unserer Erde. Geschichtsunterricht und Heimatkunde einmal anders. Müde, voll mit neuen Eindrücken, ist die Gruppe spät in der Nacht wieder zu Hause angekommen. Mit einer Diashow haben sie sich herzlich bedankt, laden alle Spender und Interessierten ein, ihre Schule im russischen Nirgendwo zu besuchen.

Im Frühjahr war Vladimir Bologov auf Deutschlandtour, hat Schulen im Rems-Murr-Kreis besucht und über sein Leben mit den Wölfen berichtet. Bologov freute sich über Post aus Deutschland. Schüler der Backnanger Mörikeschule haben an ihn geschrieben. Im künftigen Wolfsinformationszentrum sollen die schön gestalteten Briefe mit ausgestellt werden.

Während der Ferienzeit veranstaltete die Biologische Station in Russland eine Sommerschule für Kinder, bei der Astrid Szelest kurzerhand als „Aushilfslehrerin“ eingesprungen ist. Auf dem Programm standen Sport- und Wildnisaktionen. Die russisch-schwäbische Freundschaft wurde durch Bortsch mit handgeschabten Spätzle besiegelt!

Weitere Informationen und Bilder auf: www.carefornature.info.